- 5947 - 1337. Vor August 1. Liegnitz i. Rathause (act. et dat.). prox. d. iudiciaria a. f. Petri ap. ad vinc. Der Rat der St. Liegnitz, sc. Petzold Colbil, Bgmstr, u. Peter d. Krämer, Richil d. Weber, Nik. Hartungi u. Joh. Puschil, Ratmannen, bek., daß sie nach Beratschlagung u. mit Rat u. reifer Erwägung m. d. Geschwornen, den Schöffen u. den Ältesten der St. u. jedes Handwerks (artis cuiuslibet) aus wahrer Not u. wegen der großen auf der St. ruhenden Lasten dem H. Joh., Abt des Kl. Leubus, u. s. Konvente erbl. einen Teil des Grundstückes, welches dem Franczco Tribilwicz gehörte u. neben dem Steinhause der Klosterbrüder liegt, i. d. Länge v. 46 Ellen u. i. d. Breite v. 16 Ellen vkft u. aufgelassen haben, mit der Maßgabe, daß das Kl. diesen Grund u. Boden, wie auch sein Steinhaus u. die andern jährl. Einkünfte, die es sowohl i. d. St., wie außerhalb der St. haben, näml. auf d. Kramen 10 Mk., 6 Mk. auf d. Kaufhause (i. mercatorio), 3 1/2 Fleischbänke, 14 Stein geschmolzenen Talg, 7 Schuhstände (staciones calciorum), 1 Brotstand, außerdem 8 Skot auf e. Brotstand u. auf e. zweiten 4 Stein Wachs, ferner außerhalb der St. auf d. Mühle b. d. neuen Friedhofe 1 Mk., auf den Gärten vor dem Bresl. Tor 3 Mk. u. 4 Sk., vor d. Goldberger Tor 3 Mk. u. 1 Sk., vor d. Haynauer Tor auf d. Allod d. Rudiger gen. Megerlin 2 Malter Gerste, 6 Scheffel Weizen, 6 Scheffel Roggen u. 6 Scheffel Hafer mit 1 Vierdung Gr., im ganzen wie im einzelnen für immer frei v. jedem Geschoß u. jeder Auflage, v. Münzgelde u. der Nachtwache besitzen soll, während es vorher v. diesen Besitztümern mit der Gesamtheit der St. alle Dienstlasten bei den Auflagen u. Kollekten mitgetragen hatte. Dafür hat das Kl. dem Rate u. d. Stadtwesen auf 7 Mk. jährl. Einkünfte, die sie auf der Badstube neben dem Bischofshofe am Katzbachufer u. v. der Bierfuhre, dem Schrotamte (de vectigacione, que schrotammecht wlgariter nuncupatur) hatte, zum allgemeinen Stadtbesten freiwillig verzichtet. Ferner fügt der Rat hinzu, daß das, was dem Kl. bisher in der Stadt od. i. Stadtgebiet vermacht worden war, es mit Einwilligung des Rates u. d. St. behalten solle. Wenn die Klosterbr. aber die Zustimmung hierzu nicht erhalten können, müssen sie es verkaufen u. können es in Geld anlegen, wobei die Ratm. getreulich helfen u. auf keine Weise hindern sollen. Außerdem verpflichtet sich die St., mit allem Fleiß den Abt u. alle s. Brüder u. Mönche in allen ihren Geschäften u. Anliegen nach den Stadtrechten (iure et ordine civilitatis nostre) [Civilitas = ius civitatis nach Du Cange II, 369] zu schützen u. zu schirmen als ihre wahren u. treuen Mitbürger, mit dem Hinzufügen, daß die Senkgruben u. die Wasserleitung, die mitten durch das Steinhaus der gen. Brüder u. das obengen. Grundstück fließt, in ihrem jetzigen Zustand verbleiben u. von denjenigen in Stand gehalten werden sollen, die i. verflossener Zeit sie in Stand zu halten verpflichtet waren. Bresl. Staatsarch. Urk. Kl. Leubus 272. Orig. Perg. m. d. großen Stadtsiegel (abgeb. b. Saurma, Schles. Städtewappenb. Taf. VI Nr. 67) [Diese wichtige Stadturkunde fehlt bei Schirrmacher, Urkundenbuch der Stadt Liegnitz]. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke. |